Ägypten?

Die schlechte Nachricht vorneweg: Ägypten ist für mich als Tauchreiseziel erstmal getorben. Nach der Enttäuschung Sinai im letzten Jahr ging’s diesmal in das Zabargad Resort im Süden, nahe der sudanesischen Grenze. Was kann man gutes über diese 1-Stern-Taucheraufbewahrungsbox sagen? Okay, die Zimmer waren sauber, da gab’s nix zu meckern. Das war dann aber auch schon mehr oder weniger alles. Das Essen war die Untergrenze dessen, was ich bis heute in Ägypten erlebt habe. Ein kleines, phantasieloses Buffet morgends und abends und zum Mittag gab’s in der Strandbar lieblos zusammengeklatsche Burger mit labberigen Pommes. Und von der angeblichen „Bar“ will ich mal gar nicht anfangen. Dafür gab’s europäische Tankstellenpreise: eine Dose Coke für 1.50€ zu verkaufen, finde ich schon relativ frech, egal wie weit wir im Süden waren. Das sollte in einem Land fast ohne Sprit- und Lohnkosten kein Problem sein.

Zum Tauchen: die Basis war okay. Ich hätte mir zwar einen kleinen Shop dazu gewünscht, aber es ging auch ohne Oktopushalterung. Das Personal ist fachkundig und freundlich, aber zumindest mal nicht übermotiviert. Die größte Enttäuschung für mich war allerdings das Hausriff. Zu circa 70% grau und kaputt. Die „offizielle“ Erklärung sind Stürme, aber mir fallen da noch Dynamitfischerei, touristischer Vandalismus, schlechte Ankertechniken und Umweltverschmutzung ein. Da es weiter draussen besser, aber nicht wirklich gut wurde, könnte man auch auf die ersten Auswirkungen der Meereserwärmung tippen. Sicher weiß ich es allerdings nicht. Besonders traurig fand ich den Grauschleier, der über den noch lebenden Korallen hing. Als hätte man eine alte, sehr feine Gardine im Meer verteilt.

Nunja. Der Deutsche meckert augenscheinlich gerne über den Urlaub. Kann auch sein, daß ich von Indonesien etwas verwöhnt bin. Also mal gucken, wo’s beim nächsten Mal hingeht. Empfehlungen?

Pool

Ich bin zwar kein guter, aber begeisterter Pool-Spieler. Irgendwann kullern die Kugeln meist rein und der Spaß ist wichtiger als der Erfolg. Aber beides entfällt, wenn der Tisch so aussieht:

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So gesehen letztes Jahr im Happy-Life-Village in Dahab, Ägypten. Und Ende des Monats geht’s wieder nach Ägypten, diesmal ins Zabargad Dive Resort. Okay, am wichtigsten sind die Dive-Spots, aber wenn Billard und Bar auch stimmen, soll’s mich nicht stören.

Erste Bilder aus Dahab

Mittlwerweile gibt es im Fernsehen erste Bilder von den Bombenanschlägen in Dahab. Die Meldungen sind allerdings noch sehr widersprüchlich, so geht man von unterschiedlichen Opferzahlen aus: von vorsichtigen 10 bei CNN, über 22 bei der Tageschau bis hin zu 30 bei Aljazeera. Erste Meldungen von über 100 Toten scheinen sich jedenfalls nicht zu bestätigen.

Nachdem erste Reaktionen natürlich die Al-Qaida ins Spiel brachten, weisen differenziertere Beobachter mittlerweile auf die Lage zu Israel und den bevorstehenden Sinai Tag hin.

Was mich daran betroffen und nervös macht, ist der Umstand, daß ich genau dort vor knapp einem Monat einen relativ schönen und auf jeden Fall entspannten Tauchurlaub verbracht habe.

Virtueller Sonnenbrand

Da ich mich so richtig auf meinen Tauchurlaub freue, dachte ich, es wäre eine gute Idee, schon mal die Wettervorhersage auf der Homepage zu haben…

Sonnen

aber das war ja wohl eine nur masochistische Idee! Jeden verdammten Tag grinsen mich die dicken Sonnen an, während das fränkische Wetter irgendwo zwischen Schnieseln (eine unangenehme Mischung aus Schnee und Niesel) und einfachem Leberwurstgrau herumstolpert. Das ist keine Vorfreude, das ist deprimierend. Aber egal, ich freu mich trotzdem auf nächsten Freitag und laß halt wieder die Jalousien runter. Dunkler wird’s dadurch auch nicht.