Der Zug ist abgefahren!

Eigentlich wollte ich ja übernächsten Montag gemütlich mit Rail&Fly zum Flughafen. Nun ist mir allerdings die Aussicht, meinen sauer verdienten Jahresurlaub eventuell in einer hitzigen Diskussion mit streikenden Lokführern zu beginnen, relativ unsympathisch. Also fahre ich sicherheitshalber selber und trage mein Geld lieber ins Airporthotel, wo ich die 14 Tage Parkgebühren gleich im Paket mit drinhabe. Unschuldiges Opfer in diesem Drama ist dann der Taxifahrer, der uns sonst zum Bahnhof und zurück hätte fahren dürfen. Aber ihr verschafft den Taxifahrern sicher genug Touren, da wird er nicht wirklich leiden.

Verlängertes Wochenende

Nachdem ich wieder mal die Republik auf der Nord-Süd-Achse durchmessen habe, darf ich mich aus gegebenem Anlass selbst zitieren:

Die Mittelspur der A9 ist kein Frauenparkplatz!

Was sonst noch geschah: Mein Scenic hat nach vier Jahren 150.000 km runter. Dank Netmeeting, VPN und Telefonkonfernz am Freitag gearbeitet, obwohl ich frei hatte. Meiner Eltern fünfzigsten Hochzeitstag gefeiert. Lecker Altmärker Spargel gefuttert. Blöde Kolonnen vom LKW, die Maut sparen wollen, auf den Landstraßen. Ich habe noch nie so viele Polizisten auf einem Haufen gesehen wie in Rostock zum G8-Gipfel und das an Stellen, wo keine Randale war. Mit den Beinen in der Ostsee gestanden: cool, in der wahrsten Übersetzung des Wortes. Sehr lecker und im Grünen im Gut Gremmelin Kaffe getrunken.

Das war doch mal ein schönes, erholsames Wochenende. 😀

Ägypten?

Die schlechte Nachricht vorneweg: Ägypten ist für mich als Tauchreiseziel erstmal getorben. Nach der Enttäuschung Sinai im letzten Jahr ging’s diesmal in das Zabargad Resort im Süden, nahe der sudanesischen Grenze. Was kann man gutes über diese 1-Stern-Taucheraufbewahrungsbox sagen? Okay, die Zimmer waren sauber, da gab’s nix zu meckern. Das war dann aber auch schon mehr oder weniger alles. Das Essen war die Untergrenze dessen, was ich bis heute in Ägypten erlebt habe. Ein kleines, phantasieloses Buffet morgends und abends und zum Mittag gab’s in der Strandbar lieblos zusammengeklatsche Burger mit labberigen Pommes. Und von der angeblichen „Bar“ will ich mal gar nicht anfangen. Dafür gab’s europäische Tankstellenpreise: eine Dose Coke für 1.50€ zu verkaufen, finde ich schon relativ frech, egal wie weit wir im Süden waren. Das sollte in einem Land fast ohne Sprit- und Lohnkosten kein Problem sein.

Zum Tauchen: die Basis war okay. Ich hätte mir zwar einen kleinen Shop dazu gewünscht, aber es ging auch ohne Oktopushalterung. Das Personal ist fachkundig und freundlich, aber zumindest mal nicht übermotiviert. Die größte Enttäuschung für mich war allerdings das Hausriff. Zu circa 70% grau und kaputt. Die „offizielle“ Erklärung sind Stürme, aber mir fallen da noch Dynamitfischerei, touristischer Vandalismus, schlechte Ankertechniken und Umweltverschmutzung ein. Da es weiter draussen besser, aber nicht wirklich gut wurde, könnte man auch auf die ersten Auswirkungen der Meereserwärmung tippen. Sicher weiß ich es allerdings nicht. Besonders traurig fand ich den Grauschleier, der über den noch lebenden Korallen hing. Als hätte man eine alte, sehr feine Gardine im Meer verteilt.

Nunja. Der Deutsche meckert augenscheinlich gerne über den Urlaub. Kann auch sein, daß ich von Indonesien etwas verwöhnt bin. Also mal gucken, wo’s beim nächsten Mal hingeht. Empfehlungen?

Flughäfen

Antworten auf Newsgroups-Postings in Blogs? Warum nicht, wenn’s Thread-Drift gibt, warum nicht dann auch Protokoll-Drift. Sei es wie es sei, nachdem Michael Bauer das Thema „6 Stunden Aufenthalt in Portland oder Frankfurt“ aufgebracht hat:

Portland kenne ich ja nicht, aber in Frankfurt möchte ich wahrlich keine sechs Stunden Aufenthalt haben. Diese zu groß geratene Garagenkonstruktion. Häßlich wie die Nacht, unübersichtlich, laut und verraucht. Die Business-Lounge hat den Charm eines Mitroparestaurants. Schlimm. Also, wenn ich schon irgendwo sechs Stunden aufenthalt haben müßte, dann bitte in Singapur, da gibt es einen schönen Pool oben auf dem Dach und man kann aus dem Whirlpool heraus den Fliegern beim Starten zugucken. Extrem stylish. Da hätte ich schon mal fast den Rückflug nach Deutschland verpaßt. 🙄 Und der Rest des Flughafens ist ebenfalls angenehm. Überall Teppich oder Laminat, viel Grün, gratis Webaccess, wem das nicht reicht: ein spottbilliges Wireless. Und vor allem: rauchfrei! Zweite Wahl wäre dann Kopenhagen, zumindest wenn ich die sehr angenehme Lounge benutzen dürfte. Alles in allem bin ich jedenfalls froh, wenn ich so wenig wie möglich Aufenthalt habe. Denn das Rumlungern auf Flughäfen, steht auf der Liste meiner Lieblingsbeschäftigungen schon ziemlich weit unten.