Miese Realität

Wieso gerate ich an solche Zitate immer an Tagen wie diesen:

[Schlechter Code] … ist eine natürliche Folge unserer Weltwirtschaftsordnung, die in allen Bereichen (und damit auch in der IT) einen unglaublichen Druck erzeugt, während gleichzeitig die Probleme und Systeme immer komplexer werden. Früher oder später sorgen die Controller deshalb schon dafür, dass die Qualität auf ein Mindestmaß reduziert wird. Und Mindestmaß bedeutet, dass es gerade noch so läuft beziehungsweise verkauft werden kann.

Quelle: Handwerkskunst versus miese Realität. Diese Keynote hätte ich wirklich gerne gehört. Wahrscheinlich hätte mit einem Video davon die heutige Projektsteuerung belustigen können. Vielleicht nächstes Mal…

CoolIris

Und schon wieder ein sehr interessantes Tool: CoolIris, früher als PicLens bekannt, mit dem es sich immer noch große Teile der Webadressierung teilt. Damir hatte das Teil schon am Wochenede empfohlen, aber wie das so ist, bin ich gestern erst dazu gekommen, mich damit zu beschäftigen. Dafür hat mich die Begeisterung auch gleich mal dazu beflügelt, die Screenshots unserer Gildenhomepage aufzuarbeiten:

cooliris

Diese Aktion muß natürlich nur der Anbieter der Website machen, der User benötigt einfach nur das ActiveX. Trotzdem ging alles zumindest mit dem IE7 sehr einfach: CoolIris installieren, „Enable your Website“ klicken und den Anweisungen folgen. Schon nach dem zweiten Bilderpaar hatte der Wizard den Algorithmus erkannt. Danach wird einem ein kleines XML-File zum herunterladen angeboten. Jetzt muß man nur noch den vorgeschlagenen Header-Eintrag per Copy&Paste in das HTML der Seite einfügen und fertig. Wie schon gesagt, beim IE7… beim IE6 fehlt leider der Download-Button, was das genze etwas kompliziert gestaltet. Als nächstes habe ich mir vorgenommen, auch die einzelnen Anzeigeseiten aufzubereiten und ein echtes Media-RSS zur implementieren, damit man auch die Begleittexte der Bilder in der CoolIris UI angezeigt bekommt.

Doch auch wenn man keine eigene Website zum Spielen hat, lohnt es sich durchaus CoolIris zu installieren. Über zwanzig Sites, unter anderem Flickr, Picasa, youTube und amazon (hier leider nur die amerikanische Version) werden schon von Hause aus supportet.

IE Developer Toolbar

Edel sei das Tool, hilfreich und gut… ❗ Das scheint das Motto der Entwickler der IE Developer Toolbar gewesen zu sein. Lange war ich von keinem Stück Software mehr so begeistert. Thomas hattes es mir für mein aktuelles Problem mit der CSS Layout Übersicht empfohlen. Vielen Dank an dieser Stelle! Und sieht’s dann aus:

iedtb

Die Installation des MSI-Package ist denkbar einfach. Zumindest im IE7 sollte für das microsofteigene Tool allerdings „Enable third-party browser extensions“ an sein. Danach einfach den Button in der Toolbar aktivieren und los gehts! Die Website wird lokal gecached und analysiert. Dann kann man anfangen, die Welten von HTML und CSS zu erkunden.

Hier nur ein paar Features, die mir beim ersten Stöbern aufgefallen sind: Man kann sich verschiedene Grids einblenden lassen, zum Beispiel unsichtbare Tabellen und Divider. Man kann Elemente suchen, indem man auf sie klickt. Danach kann man dessen CSS- und HTML-Elemente live bearbeiten und die Auswirkung seiner Programmierfehler direkt in der Vorschau sehen. Es gibt ein Anzeigefenster für die Cascade, durch die das Element geprägt wurde. Alle Eigenschaften der Bilder können eingeblendet werden, inklusiver einer Darstellung nur mit ALT-Tags. Und wahrscheinlich gibt’s noch Tausend andere, coole Sachen, die ich am ersten Tag gar nicht entdeckt habe.

Und nein, das ganze CSS meines Blogs habe ich auch jetzt noch nicht begriffen. Sind an den dicken Balken die margin eines inneren Divders schuld, oder das padding eines äußeren? Und wie schreibe ich das Element im CSS: mit Punkt, Hash oder ganz anders? Oder ist es ein Subelement einer Region? Dafür habe ich jetzt aber zumindest ein Tool, mit dem ich mich ans Debuggen machen kann.

Im IE8 soll das ganze dann von Hause aus drin sein, aber den mag ich noch nicht testen. Derweil lese ich lieber noch die Artikel in Wikipedia und Code Project. und erfreue mich daran, Trackbacks auf meine eigenen Artikel zu setzen.

Trauriger Zahn

Daß man auch im Jahre 2008 nicht optimistisch davon ausgehen kann, daß etablierte Technik in wirklich allen Hochburgen der High-Tech-Industrie angekommen ist, beweist eine anonyme fränkische Firma* eindrucksvoll:

P1010055

Was man hier sieht, sind ein bluetoothfähiger Laptop und eine Bluetooth-Maus, verbunden über einen Bluetooth-USB-Adapter. So etwas passiert, wenn der administrative Dienstleister* die zehn Jahre alte Technik Bluetooth immer noch nicht für den Einsatz im Firmennetzwerk evaluiert und den in Windows XPSP2 vorhandenen Bluetooth-Stack kurz oberhalb des Kernels gekappt hat. Da fällt einigen bestimmt Mordac, the Preventer of Information Services ein. Ebenso ist es nicht möglich, bluetoothfähige Mobiltelefone ohne USB-Kabel mit dem Laptop zu synchronisieren. Zum Vergleich: so ein PDA verbindet sich mit drei Klicks mit einem 5er BMW und kann danach das Audiosystem des Autos als Freisprechanlage nutzen. Nagut, BMW hat auch nicht den Anspruch, eine der weltweit führenden Firmen im IT-Umfeld zu sein. Was ein Glück für BMW.

*] Namen sind der Redaktion bekannt, werden aber aus Pietätsgründen nicht veröffentlicht.

Ultimate Fun

Ich halte ja bLaugh, The (Un)Official Comic of the Blogsphere, schon seit geraumer Weile für einen ziemlichen Brüller, aber heute schiessen sie wieder einen aktuellen Vogel ab:

vista

Glücklicher Weise habe ich meine Ultimate Editon über’s MSDN beziehen können. Mit der Edition Home kann man sich ja nicht einmal ein MUI installieren. Lächerlich, Home hat schon unter XP keinen Spaß gemacht. Apropos Spaß. Den Artikel hier kann man lesen, wenn einem der Spaß vergehen soll: A Cost Analysis of Windows Vista Content Protection

Update: Man kann die MUI wohl nun doch auf allen Versionen von Windows Vista installieren. So gefällt mir das schon viel besser. ’ne Home-Edition käme mir trotzdem nicht auf die Platte. Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden: Editionen vergleichen

Gesichtskontrolle!

Eine nette Spielerei mit softwaremäßiger (und die Betonung liegt auf mäßig) Erkennung von Gesichtern bietet die Seite myHeritage: „Celebrity-Face-Match.“ Man lade einfach ein Photo von sich hoch, und die Site sucht die besten Übereinstimmungen in der Datenbank der Berühmtheiten. Und was kam für mich dabei raus?

Faces

Schaun wir mal:

  1. 74% Liam Neeson, sehr schmeichelhaft. Ein hervorragener Schauspieler, der mir besonders als Michael Collins in Erinnerung geblieben ist. Und die Liste seiner guten Filme ist lang.
  2. 71% John Dolmayan, Drummer der Alternative Metal Band „System of a Down.“ Kenn ich gleich gar nicht, aber vielleicht sollte ich mal reinhöhren?
  3. 68% E.M. Foster, ein Schriftsteller, von dem ich noch nie was gehöhrt habe, geschweige denn gelesen.
  4. 62% Mark Bautista, ein Model. Sehr schmeichelhaft, aber mir völlig unbekannt,
  5. 59% Antonin Artaud, Schauspieler. Sehe ich echt aus, wie jemand der seit drei Monaten auf kaltem Entzug ist? Und wer kennt einen seiner Filme?
  6. 59% Harry Corrick Jr.. Als Schauspieler ehrer unbekannt, aber vielleicht sollte ich seine musialischen Beiträge zu Der Pate III kennen?
  7. 59% Frederic Wilson Taylor, amerikanischer Ingenieur, der versuchte, die Effizienz der industriellen Produktion zu verbessern.
  8. 58% Tony Curtis, okay, den kennt ja nun wirklich jeder. 58% Übereinstimmung mit jemandem, dessen Frau 40 Jahre jünger ist als er. Autsch….
  9. 57% John Goodman, naja, da stimmt wenigstens die Gewichtsklasse, aber wie haben die das am Gesicht rausbekommen?

Jetzt wäre es natürlich noch schön zu wissen, wieviel Dioptrin das Mädel haben muß, damit abends in der Disco die restlichen 26% zu Liam Neeson kompensiert werden. Oder wo wir gerade bei Prozent sind: wieviel Longdrinks diese Sehunschärfe erzeugen… 😉