Tod durch Onlinespiel?

Laut Spiegel Online bereitet der selbsternannte „Advokat gegen Spiel-Sucht“ Zhang Chunliang eine Klage gegen Blizzard, den Entwickler von „World of Warcraft„, vor, weil ein 13jähriger Junge beim Nachspielen einer Spielszene zu Tode gekommen ist. Nebenkläger sind 63 Elternpaare, deren Kinder Suchschäden vom Onlinespielen haben sollen…

Ich glaub’s mal wieder nicht. Klingt fast nach einem Hoax, wenn China sich nicht schon mehrfach in dieser Richtung hervorgetan hätte. Da übertrumpfen sie noch die Amerikaner und Deutsche, deren absurde Klagen sicher auch so manchen am IQ haben zweifeln lassen. Aber das? Wir haben auch als Kinder alle möglichen und unmöglichen Szenen nachgespielt, aber eben nicht aus den in den Siebzigern eher unbekannten Onlinespielen, sondern aus Büchern (vorzugsweise die brutalen Märchen der Gebrüder Grimm) oder Filmen (vorzugsweise Filme die uns unsere Eltern verboten hatten). Oder eben einfach nur Cowboy und Indianer, und wehe man war Cowboy, das gab hin und wieder richtig Haue. Natürlich ist nie was ernstes passiert, aber wenn etwas passiert wäre, wer hätte dann die Gebrüder Grimm verklagt?

Ich will den Tod des Jungen ja nicht herunterspielen (obwohl mir kurz das Wort Darwinaward durch den Kopf schoss), aber ob da das Spiel schuld war, oder einfache Selbstüberschätzung? Ich war bis jetzt der Meinung das selbst FPS-Spieler Realität und Wirklichkeit besser auseinanderhalten können, als man es ihnen gemeinhin zugesteht. Noch nie habe ich zum Beispiel einen Doom-Fan aus dem vierten Stock springen sehen, in der Hoffnung, daß unten ein Megahealth liegt. Aber okay: wenn ich, ebenfalls begeisterter Spieler von „World of Warcraft,“ morgen im Taurenkostüm den Beamten der Verkehrskontrolle mit Sternenfuer stunne, dann ein paar mal Moodfeuer caste und mich dann in einen Geparden verwandle, um schneller wegzukommen… ja, dann dürft ihr mich in die Geschlossene einweisen.

Bis dahin gehe ich einfach weiter davon aus, daß jedem der Unterschied zwischen Realität und Fiktion klar sein müßte. Und wenn dem nicht so ist, würde ich das Problem zuerst im Menschen suchen.

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2 commenti su “Tod durch Onlinespiel?

  1. shadie sagt:

    Aber wenn uns eines gelehrt wurde, dann, daß solche Evolutionsbremsen immer wieder auf so unnatürlicher Art und Weise um´s Leben kommen oder andere in einen makaberen Tod schicken.

    Diese Art von Geschichten tauchen doch immer wieder auf. Vorzugsweise drüben im Amyland. Vielleicht liegt es ja am Grundwasser, wer weiß das schon so genau?
    Aber ich gebe Dir vollkommen Recht. Das Problem wäre tatsächlich erst mal beim Menschen zu suchen

    liebe greetz
    shadie

  2. Also ich finde, dass die Leute, egal ob jung oder alt, sind sich selber überlassen in solchen Fällen… Und dieser 13 Jährige Junge hat ja wohl auch noch Eltern und das sie sich darum nicht kümmern, finde ich sehr traurig. Das sie Blizzard sogar anklagen wollen, verstehe ich nicht. So ein Tpd ist bestimmt nicht lustig, gar keine Frage, aber man sollte als Mutter oder Vater ein Auge drau halten, ob es zu viel ist oder nicht. Als ich den Bericht gelesen habe über ein Mädchen aus China, was wahrscheinlich an Erschöpfung gestorben ist, weil es nichts gegessen hat und nicht schluf, da ist mir ganz komisch geworden, weil es auch irgendwie jeden von uns treffen kann, wenn man begeisterter Online-Spieler ist. Mein Freund selber spielt auch sehr viel WoW und selbst ihm konnte sowas passieren. Nur sollte man den Unterschied zur Realität und Spielwelt nicht verlieren. Deshalb finde ich auch, dass man das Problem immer erst beim Menschen suchen sollte. Lieben Gruß!!

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