Catch 22 mit Kafka vernetzt

So, heute bin ich so richtig angefressen von unserem glorreichen Dienstleister, der in seiner unendlichen Weisheit hundert komplett überflüssige Tools auf meinem Rechner installiert. Damit wird der Rechner zwar fernüberwachbar, dass der Innenminister ganz blass vor Neid wird, aber leider kann man nicht mehr damit arbeiten. Ist ja auch egal, Systemadministration soll ja nicht dem User helfen, sondern dem Admin.

Stecke ich also den Rechner morgens ans Netz und boote ihn. Und schon eine Dreiviertelstunde (in Zahlen: 45 Minuten) später darf ich mich einloggen. Zwischendurch beobachte ich so witzige Meldungen wie: „Sie sind nicht am Netzwerk angemeldet.“ Nächste Zeile: „Ich verbinde die Netzwerkdrucker.“ Drei Timeouts später… Nach dem Login klicke ich dann noch vier Meldungen weg, die mir nach dem obligatorischen Timeout bestätigen, dass ich immer noch nicht am Netzwerk bin. Und schon kann ich nicht arbeiten, weil ich weder Outlook aktualisiert bekomme, noch auf die Dateien im Netzwerk zugreifen kann.

Okay, wir haben ja noch Wireless. Flugs eingeschaltet und siehe da… schon wieder aus. Nach weiteren zehn Minuten herausbekommen, dass es auf meinem Rechner Software gibt, die da Wireless ausschaltet, wenn ich am Netz bin. Ausrede: bei Siemens seien die IP-Adressen fast alle. Nach dem Lachanfall gemerkt, den Serviemitarbeiter darauf hingewiesen, daß ich ja keine IP bekommen habe, sonst wäre ich vermutlich am Netz. Also wurde mir empfohlen, das Kabel, das nicht mit dem Netzwerk verbinden konnte, zusätzlich noch herauszuziehen. Schon geht das Wireless und Outlook wird aktualisiert. Hurra.

Schnell noch mit dem dafür auf meinen Rechner installierten Tool die Netzlaufwerke verbinden. Tool meldet Erfolg, Dateizugriffe melden „File not Found.“ Okay, dann wenigstens Outlook mit dem Mobiltelefon abgleichen… bam! Wireless schaltet sich aus, weil ja ein Kabel im Rechner steckt. Und der Admin weigert sich selbst nach einer Morddrohung, die dafür verantwortliche Software abzuschalten. Synchonisation geht also auch nicht, weil Outlook jetzt schneckenlangsam ist, weil es zwar ein USB-Kabel im Rechner sieht, aber natürlich immer noch nicht an Exchange herankommt.

An dieser Stelle habe ich dann zu Kaffee und Kuchen gegriffen und warte auf den Servicetechniker der da kommen mag. Da ist so irre, das kann man sich weder für einen Horrorfilm noch für eine Komödie ausdenken, das kann man nur in der Realität erleben.

Danke, Frau von der Leyen!

Ja! Endlich darf ich alle Administratoren, die etwas von ihrem Job verstehen, als verkappte Pädokriminelle beschimpfen und mich dabei auf höchste Regierungskreise berufen. Ein Traum wird wahr! Okay, ein Albtraum, aber immerhin:

Und jeder, der jetzt zuhört, kann eigentlich sich selber fragen, wen kenne ich, der Sperren im Internet aktiv umgehen kann. Die müssen schon deutlich versierter sein. Das sind die 20 Prozent. Die sind zum Teil schwer Pädokriminelle.

Ursula von der Leyen in rbb

Aber jetzt mal im Ernst. Wieviel Prozent der Bevölkerung sind denn überhaupt pädophil veranlagt? Und aus welchen Berufgruppen, außer Pfarrer, kommen die denn so? Und seit wann werden Leute, die überall um sich herum „das Böse“ sehen, nicht mehr medizinisch behandelt? Kassenpatientin?