Personality 2.0

Meine Theorie: tausend hektische Links machen noch kein Web 2.0 …meine Befürchtung: oder doch? Nachdem die Diskussion zu Damirs Frage: „… does the home page still matter…“ recht schnell das Thema der digitalen Persönlichkeit aufbrachte: die digitale Persönlichkeit, die aus einer Internetrecherche und Verlinkung entsteht, ist ja nur eine Seite der Medaille. Was mich quält, ist die digitale Persönlichkeit, die ich nicht habe. Denn ich lebe multiple digitale Persönlichkeiten, das reicht für drei Dissertationen in Psychologie.

Warum brauche ich fünf Logins bei LinkedIn, XING und Co? Warum weitere zehn in allen erdenklichen Foren, die meine Interessengebiete abdecken? Warum einen weiteren für diverse Blogs die ich schreiben will und manchmal auch schon allein für’s Kommentieren? Warum eine für die News, um mich vor Spam zu schützen. Okay, für die Bank nehme ich dann doch lieber einen eigene, aber warum muß ich mich zehnmal registrieren für alle Einkäufe, die ich online tätige?

Mittlerweile ist es soweit, daß ich Foren oder ähnliches – wie aktuell XING – nicht nutze, wenn mein Standardlogin nicht mehr verfügbar ist. Ich will nicht hier Carsti, da Carsten, dort Carsten29, und hier CarstenWitte und dort Carsten_Witte heissen. Ich kann mir nicht nicht für jedes Hobbyforum ein neues Paßwort ausdenken, weil der Forenbetreiber seinen Gotteskomplex mit besonders defizilen Securityrules ausleben will. Ich kann mir ja nicht mal eine weltweit eindeutige Mail-ID wie zum Beispiel identify@mydomain.tld bauen, weil oft als Login kein at-sign erlaubt ist.

Obwohl, eigentlich habe ich eine eindeutige ID, nämlich meine Windows Live ID, aber deren Reichweite ist natürlich auf die Markmacht von Microsoft beschränkt. Und was ist mit OpenID, wie groß ist deren Reichweite? Und besitze ich vielleicht schon eine, weil ich einen Account bei Flickr habe? Oder ist das nicht eher an meinen Account bei Yahoo gebunden? Und beißt sich das mit der OpenID, die ich mal bei claimID erstellt habe?

Ich werd noch irre mit den ganzen Logins. Versteht mich nicht falsch, wer im Netz multiple Persönlichkeiten für verschiedene Interessensbereiche haben will, der soll ja gerne. Aber ich will eigentlich ich sein, ohne eine Exceltabelle mit Logins und Paßwörtern mitschleppen zu müssen. Und ja, ich bin mir der damokelsschwertartigen Anwesenheit von Homeland Security, und ihrem größten Fan Wolfgang Schäuble, sehr wohl bewußt, aber was, wenn ich wissentlich Benutzerfreundlichkeit höher einschätze, als die Sicherheit von Informationen, die ich ohnehin veröffentliche? Was ist, wenn ich den Moloch nicht füttern, sondern zähmen will.

Regenwolken

Gerade verdunkelt sich der Himmel. Dicke Regenwolken schieben sich zusammen, und dabei soll’s doch eher so aussehen:

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Also drückt mir mal die Daumen, daß es bis Mittwoch wieder schön ist, denn wir wollen das verlängerte Wochenende zu Frohnleichnam für einen Kurztrip nach Warnemünde nutzen. Und dort macht’s bei strahlendem Sonnenschein einfach mehr Spaß!

Tot oder lebendig.

Oder scheintot? Naja, während sich iKA und Morph darüber Gedanken machen, wiviel ihre jeweilige Leiche wert ist, teste ich doch mal, wie lange ich noch leben darf:

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Vermutlich sind Datenbasis und Fragen genau die gleichen, aber ein Cadaver Calulator ist mir dann doch etwas zu morbid. Ob ich mich jetzt allerdings mit der Antwort $6340.- oder 76 wohler fühle, ist dann noch eine eigene Frage. Es bedeutet immerhin, daß ich noch 35 Jahre vor mir habe. Als Leben eine prima Idee, als komplettüberwachter Steuerzahler eher ein Albtraum. Schaun wir mal, was davon wahr wird.

Hausarrest

Klasse, der eine Wagen steht beim Händler zur Reparatur, der alte ist schon zurück in Kiel und der neue steht beim Händler auf dem Hof und muß morgen erstmal angemeldet werden. Ja Sackzement! Ich kann heute Abend nicht mal ins Kino gehen!

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Morgen wird alles wieder gut, zuminest wenn ich bei den Versicherungsverträgen keinen Bürokratiekoller kriege. HUK24 ist jedenfalls erstmal gestorben, ich hätt beinahe den Monitor aus dem Fenster geworfen. Soviel kann ich bei den Verträgen gar nicht sparen, daß ich mir das nochmal antue.

Zurück in die Zukunft

Nennt mich den „Geek aus den vorigen Jahrhundert.“ :yes: Gestern wollte ich um 19:45 noch schnell zur Tankstelle, um mich für einen langen Abend mit Schokolade und anderen Leckereien einzudecken. Gesagt, getan. Erinnerte mich irgendwie an alte Zeiten, bevor man den geregelten Tagesablauf erfand. Nachts, programmieren oder zocken, Tankstelle, Restaurant zur Goldenen Möwe, das ganze Programm. Und wie ich so auf die Tankstelle fahre… fällt mir gerade noch rechtzeitig siedend heiß ein, dass wir das Jahr 2008 schreiben, und der Supermarkt noch auf hat. Die Zeiten ändern sich. Zum Guten, wie ich finde.

Sternsinger

Wie sind die denn drauf? Pelzen mich um kurz vor Zehn aus dem Bett, singen wie die Erstrundenausscheider bei Deutschland sucht den Superstar und dann wird noch nichmal die Tür gesegnet? Hab ich zuwenig gespendet oder was? Faule Bagage, elende. Morgenland… war ja klar. Und nicht mal Myrre dabei.

Die Zeiten…

…ändern sich! Auch für Geeks. Früher habe ich mich morgens darauf gefreut, in die Firma zu gehen, weil ich da mit der geilsten Hardware arbeiten durfte, die es damals gab. Meine Kiste zu Hause ware dagegen eine lahme Ente! Heute freue ich mich darauf, Abends nach Hause zu kommen, weil ich da die geilste Hardware rumstehen habe. Der Firmenrechner hingegen ist eine einzige Trantüte.

Wie kommt denn sowas?

Tach, Post!

Heute wieder eine Begegnung der dritten Art mit DHL gehabt. Der ehemalige Beamtenladen, der mit täglichen Werbespots die Nähe zum Kunden postuliert. Geschichte geht so: Morgens um 07:30 klingelt der Postbote und will mir ein Päckchen von amazon.de aushändigen. Da es sich aber um den FSK18-Version von Pathfinder handelt, braucht er einen Altersnachweis. Ooookay? Jeder, der mich kennt, weiß, daß man mir die Vierzig recht deutlich ansieht. Na, jedenfalls hält man mich mal definitiv nicht für unter Achzehn. Europäischer Führerschein gilt nicht, Personalausweis hab ich nicht, Paß liegt in der Firma, weil ich ja am Wochenende mit dem Flieger unterwegs war. Da führt kein Weg ran, der Postbote lächelt gequält, aber der Amtsschimmel wiehert und so zieht mit dem Paket wieder ab. Klasse, erinnert mich an die Geschichte, wo Martin, Spitzname – was ein Zufall – „Pfadfinder,“ mal in Seattle kein Bier bekommen hat, weil er ebenfalls keinen Paß dabei hatte. Und dem sieht man die Volljährigkeit ebenfalls deutlich an.

Ich also die Nummer auf der Benachrichtigungskarte angerufen. Sendungsnummer durchgesagt, verglichen: gibt es nicht. Wie bitte? Nochmal verglichen, immer noch nix. Online bei amazon.de in der Sendungsverfolgung nachgesehen. Nummer stimmt, nur nicht bei DHL. Denk ich in meinem „jugentlichen“ Leichtsinn, vielleicht könnte man die Sendung anhand der Adresse finden: „Mit Adressen können wir hier nichts anfangen.“ Post, Adressen, wie konnte ich nur auf diese abwegige Idee kommen.

Aufgelegt, nochmal bei amazon.de angerufen: bei denen steht „Annahme verweigert!“ im Tracking. Ich habe die Annahme nicht verweigert, er hat mir die Aushändigung verweigert. Naja, schickt mir amazon.de das Paket halt nochmal, aber ich werde es wieder nicht bekommen, denn dann wird sicher meine Frau zu Hause sein, und der händigen sie das Paket besimmt auch nicht aus. Sie ist zwar auch Vierzig, heißt aber (glücklicher Weise) nicht auch Carsten.

Fassen wir mal zusammen: die Post erkennt den Menschen nicht am Aussehen, sondern am Dokument. Sie finden ihre eigenen Sendungsnummern nicht. Mit Adressen können sie gleich gar nix anfangen.

Da fallen mir doch wirklich nur noch abmahnfähige Titulierungen ein. >:XX